1991 bis heute: Katholischer Verband im
Umfeld
tiefgreifender Säkularisierung
Mitgliederentwicklung in
Deutschland Für
das Kolpingwerk in Deutschland stellen sich die neunziger Jahre als
eine Phase intensiver inhaltlicher Arbeit dar. Hierbei liegt der Fokus
auf der Arbeit mit Zielgruppen; die wichtigsten Bereiche sind die
Arbeit mit Kindern, mit jungen Familien und Senioren. Angesichts der
Mitgliederentwicklung gewinnt insbesondere die Seniorenarbeit
zunehmende Bedeutung. Die Mitgliederzahl liegt zwar weitgehend konstant
bei rund 277.000 Mitgliedern, aber der Anteil jüngerer Menschen in der
Kolpingjugend sinkt allmählich. Dadurch steigt der Altersdurchschnitt
insgesamt. Rund ein Drittel aller Mitglieder sind heute weiblich, in
der Kolpingjugend sogar rund 50 Prozent.
Umstrukturierung des deutschen
Kolpingwerkes Wichtige
Änderungen für die Verbandsarbeit bringt die Augsburger
Zentralversammlung im November 1994, fortgesetzt in Hünfeld im Januar
1995: Das Kolpingwerk Deutscher Zentralverband heißt seitdem
„Kolpingwerk Deutschland“; der Begriff „Zentral“ wird durch den Begriff
„Bund“ ersetzt, z.B. Bundesversammlung statt Zentralversammlung. Die
bisherige Struktur von Altersgruppen und Sachbereichen wird zugunsten
eines flexibleren Ansatzes aufgegeben; die Kolpingsfamilien können
selbst nach ihren inhaltlichen Aufgaben und Schwerpunkten die
Zusammensetzung des Vorstandes regeln. Dies gilt entsprechend für die
überörtlichen Ebenen. Mit der Bundesversammlung 1996 in Vechta erfolgt
durch die Wahl von Alois Schröder zum Bundespräses die Trennung der
Ämter des Generalpräses und des deutschen Zentralpräses. Hier wird auch
die geplante Neufassung des bisherigen Verbandsprogramms beschlossen.
Auf der Bundesversammlung in Dresden im Jahre 2000 wird dann das neue
Programm bzw. Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland verabschiedet. Der
Kolpingtag im Herbst 2000 in Köln mit mehr als 20.000 Teilnehmern
markiert den Start zur Umsetzung des neuen Leitbildes.
Neue weltpolitische
Perspektiven Mit
dem Fall des Eisernen Vorhangs 1990 eröffnen sich neue Perspektiven für
die ehemals kommunistischen Länder. Angesichts der Osterweiterung liegt
im europäischen Bereich ein besonderer Akzent in der politischen
Interessenvertretung gegenüber dem Europarat und der EU, von der viele
der jungen Verbände im ehemaligen Ostblock betroffen sind.
Auf
internationaler Ebene erfährt die Arbeit des Kolpingwerkes eine neue
Akzentuierung durch die Bildung von kontinentalen
Arbeitsgemeinschaften. Diese sollen vor allem dem Meinungs‐ und
Erfahrungsaustausch, der Förderung der regionalen Zusammenarbeit und
dem Aufbau von Verbänden in „neuen“ Ländern dienen. Derzeit gibt es
Kontinentalverbände in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa.
Die
Generalversammlung des Internationalen Kolpingwerkes in Tuxtla
Gutierrez im Frühjahr 2002 stellt eine personelle und inhaltliche
Wendemarke dar. Die dreißigjährige Amtszeit von Generalpräses Heinrich
Festing endet. Zu seinem Nachfolger wird Axel Werner gewählt. Die
„Leitlinien für die internationale Solidarität“ treten an die Stelle
der bisherigen entwicklungspolitischen Leitlinien. Im Rahmen der
Änderung des Generalstatuts wird die Bezeichnung „Zentralverbände“
durch „Nationalverbände“ ersetzt.
Kolpingtag in
Köln Unter dem Motto "Kolping im Wandel ‐ update 2000“ steht der
Kolpingtag vom 29. September bis 1. Oktober 2000.
Dörflinger folgt auf
Schemken Die
Bundesversammlung 2004 in Osnabrück wählt Thomas Dörflinger MdB als
Nachfolger von Heinz Schemken zum Bundesvorsitzenden. Außerdem setzt
sie eine Zukunftskommission ein.
egat2007 Im Jahr 2007
findet das erste Engagiertentreffen des Kolpingwerkes Deutschland, das egat2007
in Köln statt.
Dillenburg wird
Bundespräses Die
Bundesversammlung 2008 in Essen wählt Ottmar Dillenburg als Nachfolger
von Alois Schröder zum Bundespräses. Die Zukunftskommission legt
das Ergebnis ihrer Arbeit vor. In der Folge soll u.a. die Bildung von
Kolpinggemeinschaften erprobt werden. Außerdem beschließt die
Bundesversammlung ein Organisations‐ und ein Namensstatut. Der
Bundesvorstand richtet im Jahr 2009 sieben Projektgruppen ein, um die
Beschlüsse der Bundesversammlung umzusetzen.
egat2010 Beim zweiten
Engagiertentreffen kommen die Kolpingmitglieder zum Austausch ihrer Ideen in
Fulda zusammen.
Generalpräses und
Bundespräses Im
Oktober 2011 wird Msgr. Ottmar Dillenburg in Rom zum Generalpräses
des Internationalen Kolpingwerkes gewählt. Im November 2012 wird
Pfarrer Josef Holtkotte zum Bundespräses des Kolpingwerkes
Deutschland gewählt.
Kolpingtag 2015 Vom
18. bis 20. September 2015 findet in Köln der Kolpingtag unter dem Motto „Mut
tut gut“ mit 15.000 Teilnehmenden statt.
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